Es ist eine Befreiung, der Wechsel der Bundesregierung.
Mit den Grünen und der FDP haben wir jetzt zwei entscheidende politische Faktoren in der Regierung, die es möglich machen, in der Gesetzgebung und in der Gesellschaft viele, teils schon seit Jahrzehnten überfällige, Probleme und Missstände zu überwinden und zu beenden.
Mit Kanzler Olaf Scholz, den ich überaus schätze, und mit den Ministern Habeck, Lindner und
Buschmann, und einer jungen leidenschaftlichen Außenministerin Baerbock
und vielen guten Leuten mehr,
ist eine Regierungsmannschaft zusammengekommen,
die mich, seit vielen Jahren zum ersten Mal, richtig stolz und zufrieden macht.
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Nachdem sich Olaf Scholz überraschend aus dem hinteren Feld an die Spitze gearbeitet hat,
bin ich jetzt sehr zufrieden.
Olaf Scholz ist genau der ruhige, besonnene
und gleichermaßen intensiv lernende Bundeskanzler den ich mir gewünscht habe.
Ein kluger, zurückhaltender und kultivierter Mann
mit hohen moralischen Ansprüchen an sich selbst.
Gemeinsam mit der SPD als sozialliberale Kraft wird jetzt endlich so gewirkt und gearbeitet,
dass nach vielen Jahren endlos reaktionär-konservativer Staus Quo Politik, die zu einigen Teilen auch die Schröder Jahre beinhaltet, Bewegung in Richtung einer freieren, moderneren Gesellschaft möglich gemacht ist.
Wir haben jetzt ein junges und kraftvolles Team.
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Die neue und gute Koalition aus Grünen, FDP und SPD, ich sehe hier vor allem die Grünen und die FDP vorn, schafft die Möglichkeiten für essentielle gesellschaftliche Weiterentwicklung und das Überwinden einiger böser alter Dogmata.
Welche das sind, lässt sich leicht finden, niemand muss danach suchen.
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Helmut Kohl, unter dessen unfrohem Wirken ich meine gesamte Jugend verbringen musste,
ein Kanzler der sich mit den übelsten Polemikern seiner Zeit umgeben hatte
und nur wenig -- sehr sehr wenig, gesellschaftlichen Fortschritt erbracht hat.
Mit Ausnahme der Wiedervereinigung unseres Landes,
die in seine Amtszeit fällt und ihm als sein großer Erfolg angerechnet wird.
Eine der ersten Aktionen die mir zu Helmut Kohl einfällt, ist dass Kanzler Kohl für sich potentielle rechtskonservative Wähler
ins Land geholt hatte, aus Russland und anderen ehemaligen Ostblockstaaten.
Kriegsvertriebene Deutsche, 'Sudetendeutsche', erzkonservative Menschen die teils noch den unmenschlichen faschistoiden Wertevorstellungen anhängen.
Diese, im besten Sinne der Farbe, schwarze Zeit wird für mich immer als eine dunkle Zeit in Erinnerung bleiben, in der
reale Politik und staatliches Wirken und Tun noch zu stark die dunkle und menschenverachtende Präsenz der faschistoiden Ideologien geatmet hatten, in der Altnazis und ideologische Anhänger vielerorts noch in Staatsamt und Würden waren.
Eine Zeit, in der ich als junger Mensch mit dem Lebensgefühl aufgewachsen bin,
dass der Staat gegen die freie Gesellschaft arbeitet,
und ich als junger Freigeist und revolutionärer Vordenker
Gesellschaft und staatliche Autoritäten
zum Gegner habe;
dass dieser Staat in feindlicher Haltung und Position zu allen
fortschrittlichen Gedanken und Bewegungen in jeglichen Bereichen stand,
die die Gesellschaft zu bieten hatte,
sei es technologisch, soziologisch, institutionell oder kulturell.
Aber es war auch die Zeit in der sich die Grünen formiert haben, ein Schimmer der Hoffnung und Lichtstreif
am politischen Horizont.
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Gerhard Schröder, der sich, im Rahmen seiner ebenfalls eher konservativen Weltsicht,
in seiner kurzen Amtszeit durchaus erfolgreich bemüht hat.
Schließlich Angela Merkel,
die, nach den etwas holprigen ersten Jahren als erste Frau im Staat,
das Symbol
für den Weg in eine bessere Zeit geworden ist.
Mein Verhältnis zu Angela Merkel im Amt als Bundeskanzlerin, die für mich als
'lediglich eine weitere konservative Nummer in der geistigen Nachfolge eines Helmut Kohl'
gestartet war, hat sich mit den Geschehnissen und Ereignissen um die atomare Katastrophe
von Fukushima und später mit der Flüchtlingskrise, grundlegend geändert.
Ich habe diese Frau kennengelernt und war, und ich bin es bis heute, froh,
für so lange gute Jahre Frau Merkel als Bundeskanzlerin wirken sehen zu können, auch wenn ihre Teams
mit den Jahren die Geduld immer wieder über die Maßen strapaziert haben.
Dank Frau Merkel waren es gute Jahre.
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Jetzt wird es noch besser, jetzt ist eine Zeit gekommen, in der die großen zukunftsorientierten Projekte der Welt
vorangebracht werden können,
und auch einige Versprechen und Hoffnungen aus diesen Gründerjahren
erfüllt werden können.
Ich setze da voll auf das Team, dass in dieser besonderen Konstellation
zu legendärer Hochform auflaufen kann.
Dies sind die 'Großen Fünf':
Olaf Scholz, geb. in Osnabrück
Robert Habeck, geb. in Lübeck
Christian Lindner, geb. in Wuppertal,
Annalena Baerbock, geb. in Hannover
Marco Buschmann, geb. in Gelsenkirchen.
Allesamt Spitzenleute mit besonderen Fähigkeiten.
Jetzt haben wir endlich diese fortschrittliche und kraftvolle Koalition,
eine
progressive Bundesregierung.
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